Steuern sparen Schweiz: Das sind deine Möglichkeiten

Du möchtest das Beste aus deiner diesjährigen Steuererklärung herausholen? Völlig korrekt, denn schliesslich hast du hart für dein Geld gearbeitet. Hier bist du richtig gelandet! Wir schauen uns an, wie du Steuern sparen kannst in der Schweiz. Der Leitfaden ist speziell für Frauen konzipiert, die in der Schweiz leben und arbeiten und nach Wegen suchen, um ihre Steuerlast zu minimieren. Von cleveren Abzugsmöglichkeiten bis hin zu strategischer Investition – wir haben alle Tipps und Tricks für dich zusammengestellt, damit du in diesem Steuerjahr souverän agieren kannst. Bist du bereit, deine Finanzen auf das nächste Level zu bringen und dabei Steuern zu sparen? Dann lass uns gemeinsam eintauchen!

Deine Checkliste für die Steuererklärung: So sparst du Steuern

Disclaimer vorab: Jeder Kanton hat unterschiedliche Steuerregelungen. Nimm diesen Artikel bitte nur als Inspiration und informiere dich zu deiner persönlichen Situation entweder beim Steueramt oder bei deinem Treuhänder, Finanz- oder Steuerberater, wenn du dir unsicher bist.  

Je weniger zu versteuerndes Einkommen du hast, desto besser. Warum? Wenn du z.B. 60.000 CHF im Jahr verdienst und diese voll versteuern musst, weil du keine Abzüge in deiner Steuererklärung geltend gemacht hast, zahlst du im Kanton Zürich als alleinstehende Frau 5.156 CHF Einkommenssteuer. Setzt du aber deine Fahrtkosten, Verpflegungspauschale und Vorsorgebeiträge an, kannst du dein zu versteuerndes Einkommen drastisch reduzieren: 60.000 CHF – 3.000 CHF Fahrtkosten – 3.200 CHF Verpflegung – 7.056 CHF Säule 3a = 46.744 CHF zu versteuerndes Einkommen, auf das entsprechend geringere Steuern fällig sind. 

Im Folgenden schauen wir uns an, welche Positionen im Job und Privatleben du steuerlich geltend machen kannst. 

Steuern sparen im Job

Der Staat belohnt Arbeitnehmer, da sie die Wirtschaft des Landes fördern, und möchte ihnen im Gegenzug steuerliche Vorteile bieten. Grundsätzlich gilt: Alle Kosten, die deine Arbeit für dich verursacht hat, kannst du absetzen. Ob du mit dem Auto zu einer Konferenz gefahren bist, eine Bewerbungsmappe gekauft hast oder dein Büro zuhause eingerichtet hast. Hier findest du die Details: 

  • Fahrtkosten absetzen: Fahrtkosten zwischen Wohn- und Arbeitsort kannst du mit mindestens 3.000 CHF geltend machen. Informiere dich auch nach den kantonalen Gegebenheiten, ggf. kannst du sogar mehr absetzen. 

  • Verpflegungspauschalen: Pauschal bis 3.200 CHF steuerlich absetzbar, solltest du jeden Tag ins Büro gehen. Bei einer Home Office Regelung ziehst du die Pauschale pro Arbeitstag im Büro ab. Sollte dein Arbeitgeber Mittagessen als Benefit anbieten (wenn auch nur vergünstigt), kannst du pro Jahr bis zu 1.600 CHF geltend machen. 

  • Weiterbildungskosten: Weiterbildungskosten, die direkt mit deinem aktuellen Job oder deine zukünftige Arbeit in Zusammenhang stehen, kannst du steuerlich geltend machen. Dazu gehören Weiterbildungen und Kurse, aber auch Sprachkurse, sofern sie berufsbezogen sind und deine Qualifikation verbessern. Anzurechnen sind Kursgebühren, Kursunterlagen, Fahrtkosten und Prüfgebühren bis zu 12.000 CHF im Jahr. Die Obergrenze kann kantonal abweichen. 

  • Versicherungsprämien: Solltest du privat in eine Kranken- oder Unfallversicherung einzahlen, kannst du davon mindestens 1.700 CHF geltend machen – bei verheirateten Personen bis zu 3.500 CHF. 

  • Einzahlungen in die Säule 3a: Bis zu einem Maximalbetrag von 7.056 CHF. Bei Selbständigen sind es 20% vom Gewinn bzw. maximal 35.280 CHF pro Jahr. 

  • Pensionskasseneinkäufe: Neben Einzahlungen in die 3a, kannst du auch Einkäufe in die Pensionskasse geltend machen. Diese kannst du voll von deiner Steuererklärung geltend machen und reduzieren damit dein steuerbares Einkommen. Achtung: Meist lohnt sich ein Einkauf erst ab Alter 55, da dann der Steuereffekt nicht mehr so stark verpufft und die Opportunitätskosten nicht mehr so hoch sind. Besonderheit: Als Expat kann man in den ersten 5 Jahren in der Schweiz maximal 20% vom Lohn für Pensionskasseneinkäufe nutzen. 

  • Auslagen für dein Home Office: Bist du mehr als 40% deiner Arbeitszeit im Home Office oder hast sogar ein eigenes Büro in deiner Wohnung oder Haus, kannst du die damit verbundenen Kosten steuerlich geltend machen. Dazu gehören anteilige Miete, Strom, Heizung, Internet und Einrichtung.

 
 

Steuern sparen im Privatleben

Doch auch im Privatleben gibt es viele Möglichkeiten, die Steuerlast zu senken. Welche das sind, erfährst du hier: 

  • Vermögensverwaltungskosten: Alle Kosten, die im direkten Zusammenhang mit der Verwaltung deines privaten Vermögens stehen, kannst du steuerlich absetzen. Dazu gehören z.B. Depotgebühren oder monatliche Kosten für einen Tresor oder Safe. 

  • Umzugskosten: Solltest du für deinen Arbeitgeber den Wohnort wechseln, z.B. weil du dich neu beworben hast oder weil dein Arbeitgeber den Standort wechselst, kannst du diese Umzugskosten von deiner Steuer absetzen. Dazu zählen Kosten für Umzugsunternehmen, Fahrtkosten, Kosten für Handwerker und auch Vermittlungsgebühren für Makler. 

  • Spenden: In den meisten Kantonen bis zu 20% vom Nettoeinkommen bei einem Minimum von 100 CHF pro Jahr. 

  • Kinderabzüge: Um Eltern zu entlasten, können pro Jahr Kinderabzüge steuerlich geltend gemacht werden. Im Kanton Zürich sind das 9.000 CHF pro Jahr, in Zug sogar 12.000 CHF. Das gilt, bis das Kind 18 Jahre alt ist oder sich in Ausbildung befindet. Solltest du Kosten für eine KiTa haben, erhöht sich der Abzug. Auf dieser Seite findest du eine gute Übersicht der Kinderabzüge pro Kanton.  

  • Gesundheitskosten: Hast du Kosten wie z.B. Zahnbehandlungen oder Spitalaufenthalte privat aus deiner Tasche bezahlt oder zugezahlt, kannst du diese abziehen, wenn sie 5% deines Nettoeinkommens übersteigen. Achtung: Auch hier gibt es kantonale Abweichungen! 

  • Kreditzinsen: Hast du eine Immobilie gekauft und zahlst fleissig deinen Kredit ab, so kannst du die Zinsen steuerlich als laufende Kosten abziehen.  

  • Renovationen als Eigenheimbeseitzer*in: Als Eigenheimbesitzer* kann man Renovationen, die den Wert der Immobilie erhalten, von der Steuer absetzen. Renovationen, die den Wert vermehren, kann man erst beim Verkauf der Immobilie geltend machen.  

  • Geschuldete Steuern: Geschuldete Steuern zum Ende des Jahres kann man steuerlich geltend machen. 

Das sind die grössten Kategorien, um in der Schweiz Steuern sparen zu können. Berücksichtigst du diese bei deiner nächsten Steuererklärung, minimierst du dein zu versteuerndes Einkommen und kannst vielleicht mit einer Steuerrückzahlung rechnen! Und die kannst du dann wunderbar in deine Altersvorsorge oder ETF-Portfolio oder einem tollen Urlaub reinvestieren. 

 

Weiterführende Strategien zur Steueroptimierung 

Neben den bereits genannten Optimierungstipps für deine Steuererklärung gibt es weitere Strategien, die du in der Schweiz nutzen kannst, um deine Steuerlast zu minimieren und damit deine finanzielle Situation zu verbessern. 

Steuerliche Vorteile von Immobilieninvestitionen

Investitionen in Immobilien können verschiedene steuerliche Vorteile bieten, darunter Abschreibungen, Zinsabzüge und steuerfreie Kapitalgewinne. Der Staat möchte belohnen, dass neuer Wohnraum geschaffen wird – daher gibt es oftmals mehr Steuervorteile für Investoren, die Mietraum schaffen, als Menschen, die im Eigenheim wohnen. Ob du eine Immobilie kaufen oder mieten solltest, haben wir uns in diesem Artikel genauer angeschaut.  

Steuern sparen: Meine Tipps zum Schluss 

Mit dieser Liste kannst du perfekt vorbereitet in die Vorbereitung deiner nächsten Steuererklärung gehen. Zum Schluss möchte ich dir noch 3 Dinge zum Steuern sparen ans Herz legen: 

  1. Dokumentation von Ausgaben: Du solltest alle beruflich bedingten Ausgaben akribisch aufzeichnen, damit du sie problemlos von der Steuer absetzen kannst. Dies gilt insbesondere für Selbständige, die eine Vielzahl von Betriebsausgaben haben können, einschliesslich Büromaterial, Versicherungen und Fortbildungskosten.

  2. Vorsorgeinvestitionen nutzen: Investitionen in die Säulen 3a und 3b bieten nicht nur finanzielle Sicherheit im Alter, sondern auch steuerliche Vorteile. Nutze sie! Wenn du auf der Suche nach dem passenden 3a-Konto bist, habe ich hier einen Vergleich für dich erstellt

  3. Professionelle Beratung in Anspruch nehmen: Die Komplexität des Schweizer Steuersystems macht die Beratung durch einen Finanz- oder Steuerberater oft unerlässlich. So kannst du individuelle Steuerstrategien entwickeln, die auf deine spezifischen Bedürfnisse und Ziele zugeschnitten sind. 

Clara Creitz

Hi, ich bin Clara - deine Expertin für Vorsorge und Investitionen. Als zertifizierte Finanzplanerin (CFP®) und Finanzcoach helfe ich dir, deine Finanzen in richtige Bahnen zu lenken – und damit mehr Gelassenheit in dein Leben zu bringen.

Zurück
Zurück

Umzug in die Schweiz: Was ist zu beachten?

Weiter
Weiter

Heiraten in der Schweiz: Steuerliche Auswirkungen, die du kennen solltest