Testament Vorlage Schweiz: Der Guide für einen friedlichen Nachlass
Sich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen und allem, was nach einem kommen wird, kann für ziemlich düstere Stimmung sorgen. Dennoch ist es ein essenzieller Teil deiner Finanz- und Lebensplanung. In diesem Beitrag schauen wir deswegen darauf, was ein Testament ist, was du bei der Erstellung beachten musst und wie du Schritt für Schritt an das Thema herangehst.
Inhaltsverzeichnis
Testament Vorlage Schweiz: Der Guide für einen friedlichen Nachlass
Diese Punkte musst du beim Aufsetzen deines Testamentes beachten
Schritt-für-Schritt-Anleitung für dein Testament
Häufige Fragen rund um das Testament
Wo muss ein Testament in der Schweiz hinterlegt werden?
Kann ich mein Testament selber schreiben?
Wann ist ein Testament gültig?
Was ist ein Testament?
Ein Testament ist ein schriftliches Dokument, in dem eine Person festlegt, was nach ihrem Tod mit ihrem Besitz und Vermögen geschehen soll. Es ist eine Möglichkeit, sicherzustellen, dass der eigene Wille auch nach dem Tod respektiert wird.
Ein Testament regelt unter anderem:
Wer das Erbe bekommt: Es wird festgelegt, welche Personen (zum Beispiel Familienmitglieder, Freunde) oder Organisationen (zum Beispiel Wohltätigkeitsorganisationen) bestimmte Teile des Vermögens erhalten.
Wie das Erbe verteilt wird: Es wird genau bestimmt, wer wie viel von welchem Teil des Vermögens bekommt. Zum Beispiel kannst du entscheiden, dass dein Haus an eine bestimmte Person geht und dein Geld an eine andere.
Wer die Kinder betreut: Falls minderjährige Kinder vorhanden sind, kann im Testament festgelegt werden, wer nach deinem Tod die Verantwortung für die Kinder übernehmen soll.
Wer den Nachlass regelt: Es kann eine Person benannt werden, die dafür zuständig ist, den Nachlass abzuwickeln, also sicherzustellen, dass das Testament umgesetzt wird und alle Rechnungen bezahlt werden.
Sich mit dem eigenen Tod zu befassen, ist nicht schön und unter Umständen sogar ein schmerzhafter Prozess. Ein Testament hilft aber dabei, Klarheit zu schaffen und Streitigkeiten zu vermeiden. Versuche es positiv zu sehen: Indem du dich VORHER mit den Eventualitäten auseinandersetzt, kannst du sicherstellen, dass dein Wille auch nach deinem Tod respektiert werden kann. Du machst es ausserdem deinem Umfeld leichter, da sie sich, in dieser schwierigen Situation voller Trauer, keine Gedanken darum machen müssen, was du gewollt hättest, sondern ganz genau wissen, was zu tun ist.
Diese Punkte musst du beim Aufsetzen deines Testamentes beachten
Du kannst im Testament nicht dein gesamtes Vermögen frei verteilen. Es gibt einen gesetzlichen Pflichtteil, an den du dich halten musst: Dieser ist für Ehepartner und -partnerinnen sowie Kinder bestimmt. Alles darüber hinaus darfst du frei verteilen. Dieser Testament-Rechner vom Roten Kreuz hilft dir dabei herauszufinden, wie hoch dein freier Anteil ist. Solltest du keine Kinder haben und nicht verheiratet sein, so darfst du über dein gesamtes Vermögen entscheiden.
Ein maschinell geschriebenes Testament, das nicht notariell beglaubigt wurde, ist ungültig. Um ein rechtsgültiges Testament zu schreiben, musst du dieses handschriftlich von A bis Z geschrieben haben – inkl. Datum und Unterschrift. Solltest du dein Testament am PC verfassen wollen, so musst du damit zum Notar, wo es durch einen Notar und in Anwesenheit von zwei Zeugen beurkundet wird.
Ein Testament gilt immer nur für eine Person. Eheleute können kein gemeinschaftliches Testament erstellen.
Es gibt ein sogenanntes „Nottestament“, das auch mündlich gilt. Wenn jemand zum Beispiel in schwerer Verfassung im Krankenhaus liegt und kein Testament vorliegt, kann die Person im Beisein von zwei Zeugen ein mündliches Testament abgeben, das danach direkt von einer offiziellen Stelle beurkundet werden muss.
Du kannst ein Testament im Laufe deines Lebens immer wieder anpassen oder auch ganz aufheben. Generell lohnt es sich, alle paar Jahre in das Testament zu schauen und zu überprüfen, ob du mit den Regelungen weiterhin einverstanden bist.
Konkubinatspaare können sich gegenseitig mit einem Testament absichern. Die Pflichtteile müssen weiterhin an die gesetzlichen Erben gehen, die freie Quote darf aber dem Lebenspartner / -partnerin zukommen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für dein Testament
Bestandsaufnahme: Erstelle eine Liste deines gesamten Vermögens inkl. Immobilien, Bankkonten, Depots, Schmuck und anderen Wertgegenständen.
Erbenbestimmung: Überlege dir, wer dein Vermögen erben soll. Du kannst neben Freunden und Familienmitgliedern auch an Stiftungen oder anderen Organisationen vererben. Bedenke hier auch die gesetzlichen Erben.
Verteilung: Wie soll dein Vermögen verteilt werden? Wer bekommt was? Du kannst hier ganz genau festlegen, welches Vermögen an welche Person gehen soll.
Testamentsform: Entscheide, ob du dein Testament handschriftlich verfasst oder ob du es notariell beglaubigen lässt.
Testament verfassen: Um dir die Erstellung deines Testaments möglichst leicht zu machen, bietet gutgeregelt die Möglichkeit, Vorsorgedokumente digital aufzusetzen. Mit dem Code FINELLESVORSORGE erhältst du CHF 100,- Rabatt auf deine Buchung mit gutgeregelt (link: https://gutgeregelt.ch/). Denke unbedingt an das Datum, den Ort und deine Unterschrift, wenn du es händisch verfasst.
Aufbewahrungsort: Überlege dir, wo du das Testament aufbewahren möchtest. Vielleicht hast du z.B. einen Safe bei deiner Bank, wo du es hineinlegen willst, oder du besorgst dir eine feuerfeste Dokumentenbox für deine Wohnung.
Vertrauenspersonen informieren: Lasse deinen Partner / Partnerin oder andere Vertrauensperson wissen, dass du ein Testament hast und wo es zu finden ist. Händige ggf. auch eine Kopie aus.
Häufige Fragen rund um das Testament
Wo muss ein Testament in der Schweiz hinterlegt werden?
Es gibt für die Aufbewahrung keine Vorschriften. Wichtig ist, dass dein Testament nach deinem Tod schnell und einfach gefunden werden kann. Wenn du das Testament nicht zuhause aufbewahren möchtest, so kannst du es auch direkt bei einem Testamentsvollstrecker oder Notarin hinterlegen.
Kann ich mein Testament selber schreiben?
Du musst dein Testament sogar selber schreiben, oder alternativ zum Notar gehen, damit es rechtskräftig wird.
Wann ist ein Testament gültig?
Ein handschriftliches Testament ist dann gültig, wenn:
es von vorne bis hinten per Hand geschrieben wurde,
die Überschrift „Testament“ trägt,
deinen vollen Vor- und Nachnamen, Geburtsort und Geburtsdatum beinhaltet,
deinen letzten Willen detailliert,
Ort und Datum beim Verfassen beinhaltet,
am Ende unterschrieben ist.
Ein öffentliches Testament wird dann gültig, wenn ein Notar dieses in Anwesenheit zweier Zeugen beurkundet. Der Vorteil ist, dass es dabei auf Fehler geprüft wird und der Notar sicherstellen kann, dass es deinem eigenen Willen entspricht.
Wie lange ist ein Testament gültig (Schweiz)?
Bis auf das Nottestament sind alle Testamente von Erstellung bis zum Tod gültig – es sei denn, du widerrufst dein Testament in der Zwischenzeit.
Fazit
Das Schöne an einem Testament ist: Du musst dich einmal damit auseinandersetzen und danach nie wieder. Und das Thema mit einem grossen Haken von der To Do Liste zu streichen ist ein herrliches Gefühl!