ETF & Steuern in der Schweiz

Wer in ETFs investiert, fragt sich spätestens bei der Steuererklärung wie diese versteuert werden. In diesem Artikel gehe ich auf die wichtigsten Punkte ein, was genau versteuert wird und wie du genau vorgehen kannst.

1. Welche Steuern fallen an?

Es gibt diverse Steuern, die anfallen sobald man anfängt zu investieren. Hier eine Liste der Steuern, die dabei anfallen:

  • Einkommenssteuer: Grundsätzlich werden nur Dividenden und Zinsen versteuert, aber nicht Kapitalgewinne. Kapitalgewinne sind Preisanstiege eines ETFs also die Differenz des Verkaufspreises und Kaufspreises. Dafür kannst du Verluste auch nicht geltend machen. Den Steuersatz den du zahlst hängt von deinem Einkommen und einem Wohnort ab, deswegen musst du deine ETFs und Erträge in der Steuererklärung angeben. Tipp: Weil nur Dividenden versteuert werden und keine Kapitalgewinne, sind aus steuerlichen Perspektive Strategien interessanter, die sich auf Wachstum konzentrieren im Vergleich zu einer Dividendenstrategie.

  • Vermögenssteuer: Dein Vermögen inkl. Wertpapiere wie ETFs musst du auch in deiner Einkommensteuererklärung angeben. Der Steuersatz hängt von deinem Vermögen und dem Wohnort ab. Die Steuersätze sind nach Kanton oder Wohnsitzgemeinde unterschiedlich festgelegt und reichen von 1,3 ‰ bis 10,1 ‰. Weil die Besteuerung progressiv erfolgt, sind insbesondere Steuerpflichtige ab einem Vermögen von 1 Million CHF und höher betroffen. Hier gibt es keine Optimierungsmöglichkeiten, ausser natürlich in einem steuergünstigem Woh Ort zu leben. Das ist aber nicht wirklich Fokus von diesem Artikel.

  • Verrechnungssteuer: Alle Erträge von Schweizer Aktien inklusive ETFs mit Schweizer Aktien unterliegen der Verrechnungssteuer von 35%. Diese Steuer fällt direkt bei der Bank oder dem Broker an. Das bedeutet, dass deine Bank dir nur 65% der Erträge auszahlt. Den Rest kannst du dir über die Einkommenssteuererklärung wieder zurückholen bzw. sie wird mit der zu zahlenden Steuer verrechnet. Die Idee hinter der Verrechnungsteuer ist eine “Lenkungssteuer”, den der Bund will somit sicher stellen, dass Anleger*innen ihre Anlagen in er Steuererklärung angeben. Tipp: Da nicht nur du, sondern auch der Fondsanbieter diese Steuer zahlen muss, lohnt es sich bei Schweizer Aktien einen ETF mit Fondsdomizil Schweiz zu wählen. Warum? Weil der ausländische Fondsanbieter die Verrechnungssteuer nicht zurückholen kann.

  • Stempelsteuer / Umsatzabgabe: Beim Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers wie einen ETF zahlst du auch noch eine sogenannte Umsatzabgabe von 0.075% auf Schweiz domizilierte Fonds und ETFs und 0.15% auf ausländisch domizilierte Fonds und ETFs. Diese Steuer nimmt der Broker direkt ein und führt sie ab d.h. hier musst du nicht tätig werden. Tipp: Bei ausländischen Brokern fällt die Stempelsteuer nicht an, daher kannst du diese Steuer optimieren. Allerdings würde ich berücksichtigen, dass ausländische Broker keinen Steuerreport für die Schweizer Steuer zur Verfügung stellen.

2. Wie genau fülle ich die Steuererklärung aus?

Für deine Steuererklärung benötigst folgendes:

  • Einen Steuerreport von einem Broker. Einige Broker nehmen eine Gebühr dafür. Andere stellen diesen Report zur Verfügung. Diesen Report kannst du direkt in das Online Tool des Steueramts hochladen. Tipp: Du kannst die Kosten für den Report von den Steuern absetzten.

  • Falls du keinen Steuerreport hast, brauchst du einen Auszug deiner Transaktionen und einer Produkte. Dann trägst du die ISIN der Produkte in das Tool des Steueramts ein, die du in deinem Portfolio hast oder hattest, sowie dein Kauf und Verkaufsdatum.

  • Zusätzlich trägst du das Vermögen was auf deinem Depot liegt ein.

Wichtig: Falls du über ein 3a Depot investierst, musst du dies nicht wie oben erwähnt eintragen. Stattdessen gibst du an wieviel du in die 3a eingezahlt hast und hängst eine Bestätigung von deinem Anbieter an.

3. Wie kannst du deine Steuer optimieren?

Du kannst deine Steuer beim Investieren optimieren durch folgende Tipps:

  1. Wähle eine Wachstumsstrategie statt eine Dividendenstrategie. Somit sparst du dir Steuern auf Erträge.

  2. Wähle das richtige Fondsdomizil:

    • Wähle das Fondsdomizil Schweiz wenn du in Schweizer Aktien investierst.

    • Wähle das Fondsdomizil Irland wenn du in US-Amerikanische Aktien investierst.

    • Wähle das Fondsdomizil Luxemburg oder Irland wenn du in Europäische Aktien investierst.

  3. Wähle den richtigen Broker: Umgehe die Stempelsteuer mit ausländischen Brokern. Allerdings musst du deine Steuer ohne Steuerreport dann machen. Mehr zum Thema Broker findest du in diesem Artikel.

  4. Setzte ie Kosten ab: Setzte die Kosten für den Steuerreport ab, sowie für die Vermögensverwaltung.

  5. Nutze die 3a voll: Falls du noch keine 3a hast oder dies nur auf ein Konto einzahlst, nutze die 3a um zu investieren. Anbieter hier sind: Inyova* (nutze den Link und spare 1 Jahr Gebühren), Selma* (nutze den Link und spare 34,- CHF), frankly* (nutze den Code FINELLES und spare 35,- CHF) oder VIAC.

Fazit:

Beim Thema Steuern und ETFs, gibt es nicht die Geheimtipps Steuern zu sparen. Was viel wichtiger ist, dass du investierst. Wenn du lernen willst wie du investieren kannst mit ETFs, dann buche doch ein Erstgespräch mit mir.

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Clara Creitz

Hi, ich bin Clara - deine Expertin für Vorsorge und Investitionen. Als zertifizierte Finanzplanerin (CFP®) und Finanzcoach helfe ich dir, deine Finanzen in richtige Bahnen zu lenken – und damit mehr Gelassenheit in dein Leben zu bringen.

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